Erythrozyten-Wert

Aus dem Blut des Menschen lässt sich vieles über den Gesundheitszustand oder auch über Erkrankungen ablesen. Dazu wird eine Blutprobe in einem Labor untersucht. Zu den Blutzellen gehören Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten.

Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen, deren Hauptbestandteil, mit 90 Prozent, der Blutfarbstoff Hämoglobin ist. Erythrozyten haben die Form einer Scheibe und sind leicht eingedellt. Die Aufgabe der roten Blutkörperchen ist es, mit Hilfe des Hämoglobin den Körper mit Sauerstoff aus der Lunge zu versorgen und in alle Zellen zu bringen. Kohlendioxid wird dabei auch abtransportiert.

Erythrozyten werden im Knochenmark produziert. Eisen, Folsäure und Vitamin B12 sind dazu notwendig. Pro Sekunde entstehen zwei Millionen neuer Erythrozyten. 24 bis 30 Billionen davon sind im Blutkreislauf eines Menschen zu finden. Die Lebensdauer von roten Blutkörperchen beträgt 120 Tage, danach werden sie in der Milz abgebaut. Das Eisen bleibt aber erhalten.

Die Anzahl der Erythrozyten ist ein häufig überprüfter Blutwert, da dieser Wert einen zuverlässigen Hinweis auf die Sauerstoffversorgung gibt. Auch die Diagnose Anämie (Blutarmut) lässt sich aus dem Erythrozyten-Wert bestimmen. Außer der Anzahl der Erythrozyten wird auch der Hämoglobin-Wert sowie die Farbe und Form der Erythrozyten überprüft. Der ebenfalls wichtige Wert bei Blutuntersuchungen ist auch der Hämokrit-Wert. Da 95 Prozent der Blutzellen Erythrozyten sind, haben sie großen Einfluss auf diesen Wert. Wenn dieser Wert zu hoch ist, spricht man von „zu dickem Blut“, die Gefahr einer Thrombose kann dadurch erhöht werden.

Der Referenzwert ist bei diesen Blutzellen für Frauen und Männer unterschiedlich festgesetzt. Bei Frauen sind 4,1 bis 5,1 Millionen pro Mikroliter im normalen Bereich. Bei Männern sind es 4,5 bis 5,9 Millionen pro Mikroliter.

Zu hohe Werte

Bei zu hohen Erythrozyten-Werten ist zu wenig Sauerstoff im Blut. Das kann auf Herz- oder Lungenerkrankungen hinweisen. Auch Nierenerkrankungen können diese Werte erhöhen. Starker Flüssigkeitsverlust trägt ebenfalls dazu bei. Auch bei Rauchern kann dieser Wert erhöht sein. Bei Leistungssportlern oder bei Aufenthalt in großen Höhen zeigt der Körper einen höheren Sauerstoffbedarf an. Auch das ist am Erythrozyten-Wert abzulesen.

Ein zu niedriger Erythrozyten-Wert kann einen Mangel an Eisen, Folsäure und Vitamin B12 anzeigen. Bei vegetarischer Ernährung muss dieser Mangel manchmal ausgeglichen werden. Ein niedriger Wert kann Blutverlust anzeigen, der beispielsweise durch große Verletzungen, Operationen oder starke Menstruationsblutungen entstehen kann. Eine Anämie, manchmal auch Eisenmangel-Anämie, zeigt sich bei den roten Blutkörperchen genau so wie Knochenmarkserkrankungen.