Leukozyten-Wert

Was sind Leukozyten?

Leukozyten, manchmal auch nur kurz Leukos genannt, sind die weißen Blutkörperchen. Aus der Menge der vorhandenen Leukozyten zieht der Arzt Rückschlüsse, ob im Knochenmark genug Leukozyten gebildet werden. Das Ergebnis zeigt an, ob eine Entzündung oder eine Bluterkrankung vorliegt. Leukozyten bestehen aus verschiedenen Zellgruppen – den Granulozyten, mit den Untergruppen neutrophile Granulozyten, eosinophile Granulozyten und basophile Granulozyten. Weiters gibt es Lymphozyten und Monozyten. Jede Untergruppe hat im Blut bestimmte Aufgaben zu erfüllen.

Sind die Leukozyten zu hoch, bedeutet das, dass etwas im Körper nicht stimmt, dass das Immunsystem auf eine Erkrankung reagiert. Die Leukozyten sind im Körper unterwegs um Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Tumorzellen zu suchen, zu finden und zu bekämpfen.

Es gibt unterschiedliche Referenzwerte für Erwachsene und für Kinder.
Für Erwachsene ist der Wert von 4.000 bis 10.000 Antikörper in einem Mikroliter Blut normal.

Leukozytenwerte-Tabelle

Blutwerte Leukozyten Leukozyten im Urinsediment
Leukozyten-Normwert 4.000 – 10.000 Zellen / µl bzw.
4 – 10 Zellen / nl
0 – 3 Zellen / µl

Zu hohe Leukozyten-Werte

Bei einem zu hohen Wert können durch ein Differenzialblutbild Rückschlüsse auf Gründe der Erhöhung gezogen werden. Die Erhöhung der Leukozyten nennt man Leukozytose. Hohe Granulozyten können beispielsweise Allergien oder Vergiftungen anzeigen. Entzündungen wie Lungenentzündung oder Blinddarmentzündung lassen die Leuko-Werte auch in die Höhe schnellen. Auch ein Leukämieverdacht kann bei erhöhten Leukozytenwerten im Raum stehen. Wenn körperliche schwere Erkrankungen ausgeschlossen werden, kann sogar Stress die Ursache dafür sein. Auch Kontamination des Körpers mit Umweltgiften oder erhöhte radioaktive Strahlung zeigen sich bei der Anzahl der Leukozyten.

Zu niedrige Leukozyten-Werte

Leukopenie nennt man die Verminderung der Leukozyten im Blut. Hauptsächlich verringern sich die neutrophilen Granulozyten, dann nennt man es Neutropenie. Die Immunabwehr ist gestört und mehr Erreger können in den Blutkreislauf gelangen. Die Gefahr für virale und bakterielle Infektionen ist groß. Entzündungen im Mund, Rachenentzündungen, Mittelohrentzündungen, akutes Fieber und ein Anschwellen der Lymphknoten sind mögliche Folgen. Müdigkeit und Abgeschlagenheit können Symptome sein. Sobald sich wieder genug weiße Blutkörperchen gebildet haben, vergehen auch die Symptome.

Zu wenige Leukos können aber auch die Folge von Medikamenteneinnahme sein. Auch Chemotherapie und Bestrahlungen bei der Behandlung von Krebserkrankungen können eine Unterversorgung bewirken. Während dieser Behandlungen wird das Blut der Patienten ständig kontrolliert. Ein Wert von 3.000 pro Mikroliter Blut ist erforderlich. Falls die Werte darunter fallen, muss die Behandlung unterbrochen werden, bis sie sich erholt haben. Das Knochenmark benötigt in ausreichendem Maß Eisen, Folsäure und Vitamin B12 um genügend Leukozyten erzeugen zu können. Auch regelmäßige Bewegung und Sport helfen, die Anzahl der Leukozyten zu steigern.