HDL-Cholesterin 29 mg/dl gemessen - ist das ok?
Ihre Blutwerte wurden gemessen und es wurde ein HDL-Cholesterin-Wert von 29 mg/dl festgestellt. Anhand dieser Auswertung können Sie sehen, ob Ihr HDL-Cholesterin-Wert in einem normalen Bereich liegt.
Ihr gemessener HDL-Cholesterin-Wert von 29 mg/dl ist zu niedrig. Ein guter HDL-Cholesterin-Wert liegt optimalerweise zwischen 35 und 65 mg/dl.
Steigern Sie Ihren HDL-Cholesterin-Wert um 6 mg/dl um im Normalbereich zu liegen.
Zwischen Männern und Frauen gelten unterschiedliche Grenzen. Während für Männer ein Wert zwischen 35-55 mg/dl als normal gilt, liegt der Normalwert bei Frauen bei 45-65 mg/dl.
Für Kinder gelten ebenfalls abweichende Richtlinien.
Ursachen
Als Ursache für einen niedrigen HDL-Cholesterinwert kommen Erkrankungen infrage. HDL entsteht in der Leber. Zunächst werden zunächst fettfreie Vorläufermoleküle gebildet. Durch die Verbindung des Apolipoproteins A1 mit Phospholipiden (Untergruppe der Fette) entstehen die Vorläuferzellen des HDL. Diese werden durch das Enzym LCAT verdichtet. Fehlerhaftes oder zu geringes HDL ist in der Regel die Folge bestimmter Erkrankungen, insbesondere der Leber. Dadurch kann die HDL-Produktion gestört werden. Ein niedriges HDL-Cholesterin ist ein Risikomarker. Es weist auf die Gefahr möglicher Gefäßschäden und damit auch von Herzinfarkt oder Schlaganfall hin. Wenn das HDL-Cholesterin zu niedrig ist, wird der LDL-HDL-Quotienten ungünstig beeinflusst. Dies bedeutet, dass die positiven Eigenschaften des HDL durch den reduzierten Wert eingeschränkt werden. Bei einem geringeren HDL-Wert verringert sich die körpereigene Fähigkeit, Cholesterin zur Leber zu transportieren, um Blutfett abzubauen. Außerdem wird bei einem zu niedrigen HDL-Wert weniger überschüssiges Cholesterin, das sich bereits in den Gefäßwänden eingelagert hat, entfernt. Daher besteht die Gefahr, dass durch einen niedrigen HDL-Wert die Entstehung von Atherosklerose gefördert wird.
Behandlung
Wird bei einem Patienten ein HDL-Spiegel gemessen, der niedriger als 40 Milligramm pro Deziliter ist, empfiehlt sich eine Behandlung. Dabei kommen eine gezielte Senkung des LDL-Spiegels sowie klassische Maßnahmen zur Verbesserung des Blutzuckers sowie des Blutdrucks infrage. Dadurch kann das Risiko von Gefäßschäden und Folgewirkungen verringert werden. Zusätzlich können Gewichtsreduzierungen, verstärkte Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung den HDL-Wert verbessern. Hilfreich ist insbesondere die Vermeidung tierischer Fette. Stattdessen sollten pflanzliche Fette und Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren bevorzugt werden.
Wissenswertes
Cholesterin ist ein Fettstoff, der zur Stabilisierung der Zellwände notwendig ist. Cholesterin gewährleistet ebenso die passende Durchlässigkeit. Es ist außerdem ein Grundbaustein zur Bildung lebenswichtiger Hormone wie Östrogen oder Testosteron. Cholesterin ist an der Bildung von Vitamin D beteiligt und unterstützt die Leber bei der Herstellung von Gallensäure. Lebenswichtiges Cholesterin wird im Körper gebildet. Das nicht wasserlösliche Fett benötigt als Transporthilfe für die Blutbahn Lipoproteine, die aus Fett und Eiweiß bestehen. Gemessen an der Dichte wird Cholesterin in LDL (Low Density Lipoproteins) und HDL (High Density Lipoproteins) unterschieden. Die LDL-Teilchen transportieren Cholesterin aus der Leber zu den Organen. Die HDL-Teilchen sammeln aus den Organen verbrauchtes Cholesterin. Sie transportieren es zwecks Entsorgung wieder zurück zur Leber. HDL wird auch als „gutes“ Cholesterin und LDL als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet. Die Cholesterinwerte sollten bei einer Blutuntersuchung im Normalbereich liegen. Wo diese Grenzwerte exakt liegen sollten, ist in letzter Zeit umstritten.